Landwirtschaftliche Chemikalien wie Herbizide und Fungizide sind seit diesem Frühjahr knapp. Das gleiche gilt für Mineraldünger und weitere wichtige Vorprodukte und Rohstoffe für die Weiterverarbeitung. Die Gründe: Unterbrochene Lieferketten, ein riesiger Rückstau beim Schiffstransport, extrem knappe und teure Container – und anhaltende Verzögerungen bei der Verladung und beim Transport infolge fortgesetzter Corona-Auflagen. Die Düngerpreise steigen immer höher. Trotzdem gibt es kaum Dünger zu kaufen.
Gedrosselte Produktion von Ammoniak, dem Grundstoff für das Abgasreinigungsmittel Adblue, auch bei den ersten Chemie-Werken. Ohne diese Harnstofflösung bleiben nicht nur moderne Pkw und Lkw mit Dieselmotoren stehen, sondern auch moderne Trecker, Baumaschinen und Schiffe.
Die Begründung ist in allen Fällen die gleiche: Hohe Erdgaspreise würden die Herstellung unwirtschaftlich machen. Erdgas ist der wichtigste Rohstoff für die Produktion von Stickstoffdüngern wie Harnstoff und Ammoniumnitrat, auf den die Landwirte angewiesen sind, um die Ernteerträge in Deutschland aufrechtzuerhalten.
Das Risiko: Ein Anstieg der Energiepreise ist der Hauptgrund für den Anstieg der Düngemittelpreise und kann sich auf die Lebensmittelpreise auswirken. Dann treffen Inflation, Energiekostenumlage und Rezession aufeinander – ein wirtschaftlicher Brandbeschleuniger für eine Stagflation!